Sokratische Methode in der Republik Belarus und in der Russischen Föderation

Philosophisch-Politische Akademie

Unter dem Namen "Sokratische Bildungsinitiative Belarus-Deutschland" begann im Herbst 1999 ein Austausch zwischen belarussischen und deutschen Pädagogen. Es entstand eine Zusammenarbeit zwischen der "Belarussischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Beziehungen mit dem Ausland", der Linguistischen Universität Minsk sowie der Belarussischen Staatlichen Universität auf der einen Seite und der Philosophisch-Politischen Akademie (PPA) und der Gesellschaft für Sokratisches Philosophieren (GSP) auf der anderen Seite.

Ziel der Bildungsinitiative war es, die Reformbestrebungen der belarussischen Kolleginnen und Kollegen und den Abbau hierarchischer Strukturen zu unterstützen durch Vermittlung und Verbreitung der Sokratischen Methode. Vor allem Hochschullehrer aus dem Bereich der Germanistik, ihre Lehramtsstudenten und Lehrer an den allgemein bildenden Schulen waren als Multiplikatoren die Adressaten von Fortbildungsveranstaltungen in Minsk, Hauptstadt der Republik Belarus - vielfach waren die Kolleginnen und Kollegen auch Gäste von Veranstaltungen der PPA in Deutschland.

Ab 2003 konnte die Initiative von Geldern des "Förderprogramms Belarus" profitieren und damit breitenwirksamer operieren. Es wurden zunächst die Projekte "Theorie und Praxis dialog-orientierter Erziehung und Erwachsenenbildung" I und II durchgeführt; zahlreiche Multiplikatoren nahmen an den Fortbildungen in Belarus und Deutschland teil. Projektpartner waren die oben schon genannten Institutionen, Zusammenarbeit bestand außerdem mit dem Goethe-Institut Minsk und dem Institut für Deutschlandstudien (IFD Minsk). - Das dritte Projekt, im Oktober 2008 abgeschlossen, trug den Titel "Training in kollegialer Begleitung und Selbstbegleitung in der beruflichen Praxis". Mit Hilfe eines Konzeptes "Kritische Supervision", in das die Sokratische Methode integriert ist, wurden Grundlagen der Reflexion auf berufliches Handeln vermittelt. Projektpartner war der neu gegründete Deutschlehrer- und Germanisten-Verband (DLGV Minsk).

In alle Fortbildungen brachten sich die belarussischen Kolleginnen und Kollegen selbst ein. Ein hoher Verbreitungsgrad wurde nicht zuletzt durch das in der Republik Belarus sehr gut ausgebildete Weiterbildungs- und Fernstudien-Netz erreicht. In diesen Zusammenhängen wirken die Fortbildungen weiter. - Einbezogen waren und sind auch Kolleginnen und Kollegen aus der Russischen Föderation - Kontakte zur Immanuel-Kant-Universität in Kaliningrad, zur Staatlichen Pädagogischen Universität in Barnaul/Region Altai sowie zur Burjatischen Staatlichen Universität in Ulan-Udè und den russischen Deutschlehrer-Verbänden ermöglichten dies.

Einige gemeinsam erarbeitete Unterlagen sind, sowohl in russischer als auch in deutscher Sprache, für die in Eigenregie der Kollegen in Osteuropa fortgeführte Weiterbildung abrufbar unter: cfis-ifd.de (Fortbildungsprojekt Supervision). Kontinuierlicher Austausch mit Multiplikatoren in unterschiedlichen Einrichtungen besteht weiterhin.

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