Beschreibung
Der Göttinger Neokantianer Leonard Nelson (1882-1927) hat wie kaum ein Philosoph dieses Jahrhunderts Denken und Handeln verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte er sein System der praktischen Philosophie in die pädagogische und politische Praxis umzusetzen. Die Theorien Nelsons und ihre Rezeptionsgeschichte sind daher nur vor dem Hintergrund seiner Biographie zu verstehen. Das Leben Leonard Nelsons war bislang nur unzureichend erforscht. Die vorliegende Arbeit trägt wesentlich dazu bei, diese Lücke zu schließen. Bisher unbekanntes Quellenmaterial wie z.B. Nelsons Briefe an David Hilbert, Bertrand Russell und Albert Einstein wurde ausgewertet.
Holger Franke gelingt es zudem, über den biographischen Aspekt hinaus Licht auf einen frühen Kampf um die Etablierung der analytisch orientierten Philosophie in Deutschland zur werfen.